Ein schwieriges Schuljahr

von Albert Sieberer
20. November 2020

Wer geglaubt hat, dass nach dem sehr heiklen Frühjahr (mit „Distance Learning“  und anschließendem Schichtbetrieb) nach dem Sommer der Schulbetrieb wieder ganz normal ablaufen könnte, hat sich geirrt.

Der Beginn Mitte September verlief noch ziemlich planmäßig, störend waren lediglich die Maskenpflicht im Schulhaus und der Umstand, dass keine größeren Schulveranstaltungen geplant werden konnten.

Mit dem Anstieg der Covid-19-Infektionen wurden aber nach und nach schulische Zusatzangebote unterbunden. Zuerst traf es die Schülerliga, die sowohl im Volleyball als auch im Fußball den Herbstbetrieb einstellte, dann wurden auch alle Exkursionen und Besuche von Fachleuten im Haus verboten. Schließlich wurde das Betretungsverbot sogar auf die Eltern ausgeweitet. Der Sportunterricht wurde eingeschränkt, nur Übungen ohne Körperkontakt waren ab Anfang November vorgesehen, nach Möglichkeit soll man ins Freie ausweichen. Der Musikunterricht musste ohne Singen auskommen, auch unser Schulchor durfte seit Anfang November nicht mehr proben.

Trotzdem waren wir froh, dass wenigstens ein stundenplanmäßiger Unterricht im Haus möglich war, denn das sogenannte „Distance Learning“ (das Lernen zuhause) kann, wie das Frühjahr gezeigt hat, einen normalen Unterricht nicht ersetzen und setzt den Kindern und Jugendlichen auch psychisch zu. Um aber für den Fall der Fälle gewappnet zu sein, arbeiteten die Lehrer in diesen Wochen verstärkt auch mit Hausübungen, die über eine Internetplattform zu erledigen waren.

Als die Zahl der Corona-Infektionen in Österreich im November weiter stieg, war immer wieder auch von Schulschließungen die Rede, obwohl die meisten Wissenschaftler die Kinder nicht als „Super-Spreader“ (bedeutende Virus-Verteiler) sehen. Am 14. November war es dann tatsächlich soweit: Die Regierung verordnete ab 17.11. bundesweit Fernunterricht („Distance Learning“).

Es gab also wieder das von allen Seiten ungeliebte „Home Schooling“, an der Schule stand allerdings eine Beaufsichtigung zur Verfügung, die in Kleingruppen auch hilfreich beim Bearbeiten der Aufgaben tätig war. Zwischen 20 und 30 Kinder nützten pro Tag diese Möglichkeit. Außerdem durften auch Kinder, die sich zuhause beim selbstständigen Lernen schwer taten, an die Schule geholt werden, damit in diesen drei Wochen möglichst kein Lernrückstand erfolgte.

Seit dem 7. Dezember darf nun wieder im Präsenzunterricht gearbeitet werden, wenngleich unter etwas strengeren Rahmenbedingungen.